Wochenthema - Sexismus am Arbeitsplatz
BLOGBERICHTE
Materialempfehlungen der Dorfrallye:
1. Was ist eigentlich Sexismus:
2. Wenn der Chef schlechte Witze reißt
3. Sexismus am Arbeitsplatz (auf dem unteren Teil der Seite gibt es einen Link für den Download eines Handlungsleitadens für Unternehmen)
Die letzten zwei Wochen haben wir uns in unserer WhatsAppGruppe mit dem Thema Sexismus am Arbeitsplatz beschäftigt. Wieder haben uns verschiedene Artikel, Videos, Podcasts neue Einblicke in das Thema gegeben. Persönliche Erfahrungsberichte von Frauen in traditionellen „Männerberufen“ aber auch von einem Mann in einem „Frauenumfeld“ haben die Vorbereitung bereichert.
Reflexionsfragen zum Einstieg:
1. Habe ich bereits sexistische Äußerungen am Arbeitsplatz erfahren?
2. Wie haben die Erfahrungen ausgesehen und wie habe ich reagiert
Kurze Zusammenfassung der Antworten:
Einige Teilnehmerinnen haben sexistische Äußerungen beim Kellnern erfahren. Besonders von älteren Männern mussten wir uns sexistische Sprüche anhören, die für uns despektierlich waren. Leider haben wir in den entsprechenden Situationen nicht reagiert, sondern eher geschwiegen. Wir waren uns einig, dass wir uns besser fühlen würden, wenn wir uns in diesen Situationen wehren würden und möchten dies zukünftig tun. In weiteren Erfahrungsberichten wurde geschildert, dass man in der Kinder- und Jugendarbeit die Möglichkeit hat, ein Vorbild und Role Model für die Jugendlichen zu sein. Zudem haben Teilnehmerinnen berichtet, dass sie nur auf das Frau sein beschränkt werden und nicht anhand ihrer Fähigkeiten bewertet/geschätzt werden. Wir haben uns auch Gedanken gemacht, was alles zu Sexismus gehört und waren uns einig, dass es auch sexistisch ist, wenn man auf Grund des Geschlechts aus Gruppen ausgeschlossen wird. Der Einwand: „das Opfer entscheidet stehts selbst ob es diskriminiert wird oder nicht“ fand besonders viel Anklang und hat uns darin bestärkt uns zu wehren.
In Kleingruppen wurden folgende Fragen detailliert besprochen:
1. Müssen sich Menschen ändern um in einer Männer/ bzw. Frauendomäne Akzeptanz zu erfahren?
- Nein, da es nicht der Fehler der Frau ist, sondern ein Systemfehler ist
- Die Kommunikation und Akzeptanz verschiedener Werte sollte eine Philosophie des Unternehmens sein und sich nicht an Geschlechtern orientieren
- Ein Alleinstellungsmerkmal kann auch positiv bewertet werden
- Es sollte nicht das Ziel sein, dass Minderheiten sich anpassen müssen, sondern man sollte den Mehrwert der Unterschiede erkennen und diese nutzen. Folglich muss sich niemand anpassen und jede*r kann so sein wie er*sie möchte.
2. Ist die Frauenquote die Lösung für mehr Gleichberechtigung?
- Aktuell benötigen wir noch eine Quote, allerdings sollte die Leistung im Fokus stehen und nicht das Geschlecht
- Gleichberechtigung fängt damit an, dass Männer und Frauen zu demselben Anteil in Teilzeit gehen
- Das Verständnis des Begriffs „Quotenfrau“ sollte sich ändern und nicht länger eine Beleidigung, sondern ein Vorbild sein.
- Werden genügend qualifizierte Frauen gefunden? Soll die Einstellung von Frauen an den Bonus der Führungskräfte geknüpft werden?
- Andere Ideen für mehr Gleichberechtigung: Geschlecht bei der Bewerbung weglassen
Da in Diskussionen rund um das Thema Sexismus oft die Frage aufkommt „was darf denn überhaupt noch gesagt werden?“ haben wir noch ein Spiel, sexy oder sexistisch“ gespielt. Bei dem Spiel haben wir folgende 5 Fragen bewertet und uns überlegt ob man den Spruch als Kompliment auffasst oder es ein sexistisches No-Go ist:
- Du bist mit deiner Abteilung auf dem Wasen / der Wiesen und dein Chef macht dir ein Kompliment zu deinem Dirndl – sexy oder sexistisch?
- Dein Chef legt dir jedes Mal wenn er dir etwas erklärt die Hand auf die Schulter – sexy oder sexistisch
- Dein Kollege bzw. Kollegin macht dir in der Kaffeeküche ein Kompliment zu deiner neuen Frisur – sexy oder sexistisch?
- Dein Chef lässt dir den Vortritt mit dem Kommentar „Ladies first“ – sexy oder sexistisch?
- Dein Chef gibt dir im Mitarbeitergespräch das Feedback, dass du eine sympathische Ausstrahlung hast. – Sexy oder sexistisch?
Das haben wir aus dem Meeting mitgenommen:
