FDG bei Sound of The Forest 2022

Wir vom Feministischen Dorfgeflüster hatten Anfang August die Ehre, FDG auf dem Indie-Festival „Sound of the Forest“ im Odenwald zu vertreten. Wir bauten dafür einen Stand auf um über unsere Arbeit zu informieren, ins Gespräch mit anderen Festival-Besucher*innen zu kommen und vielleicht auch weitere Interessierte für FDG zu begeistern. Unser Stand war geschmückt mit den Plakaten vom Weltfrauentag und einigen Vulven, deren Rückseite mit interessanten aber auch erschreckenden Informationen über den Umgang und die Probleme von Frauen weltweit beschrieben waren.

Diese Vulvinas wurden uns netterweise vom Fairfestival Mömlingen zur Verfügung gestellt. Zudem gab es eine Bücherkiste mit vielfältiger feministischer Literatur zum durchstöbern und einige unserer Reflektionsfragen lagen aus um zum Nachdenken anzuregen. Auf einem White-Board stellten wir jeden Tag eine neue Frage die dann von den Besucher*innen unseres Standes unterschiedlichst beantwortet wurden. Diese Fragen lauteten z.B. „Was ist für dich ein Privileg?“ oder „Wovon träumst du in deinem Ort?“

In einer Ecke unseres Standes präsentierten wir unsere „Solange“-Aktion. Für diese hatten wir Plakate gebastelt auf denen wir jeweils folgenden Satz vervollständigten: „Solange … bin ich Feminist*in“. Diese Sätze konnten dann auch individuell von unseren Besucher*innen ergänzt werden. Ansonsten gab es noch Flyer, eigene Sticker und feministische Sprüche zum mitnehmen. Auf einer Deutschlandkarte durfte markiert werden, an welchen Orten sich noch Geflüster gewünscht werden und auf mehreren Listen konnte sich für unsere Whatsapp-Gruppe oder unseren Newsletter eingetragen werden.

Was uns besonders gefreut hat waren die Menschen die sich selbst vorstellen konnten ein Geflüster in ihrem Ort zu leiten. Ein weiteres Highlight unseres Standes waren (völlig unerwartet) die Glitzertattoos die sich Emily, ursprünglich für sich selbst, eingepackt hat. Für ähnliche Events könnten diese vielleicht mit einer feministischen Botschaft verbunden werden. Ziel unseres Standes war es, sichtbar zu sein, Interessierte für FDG zu begeistern und Menschen zu finden die Lust hätten weitere Geflüster zu leiten. Auch wenn wir glauben, diese Ziele zu einem Großteil erreicht zu haben, haben wir dennoch festgestellt, dass es auch Dinge gibt die wir noch besser machen können, wie z.B. das aktivere Suchen von Gesprächen oder uns interaktivere Aktionen überlegen (statt nur zu informieren und Unterhaltungen zu führen). Vielleicht wäre es auch besser gewesen weniger auf inhaltliche feministische Themen einzugehen und mehr FDG in den Mittelpunkt zu stellen oder uns auf weniger Themen zu fokussieren und somit mehr Struktur in unseren Stand zu bringen. So oder so wurde unser Stand gut besucht, wir durften tolle Gespräche führen und haben sehr positives Feedback erhalten. Oft wurde uns von Besucher*innen gesagt, wie sehr sie sich so etwas wie FDG in ihrer Jugend für ihr Dorf gewünscht hätten und für wie relevant sie unsere Inhalte befinden. Leider wurde uns durch viele dieser Gespräche aber auch bewusst, dass es eben oft gerade diese Menschen sind die ihr Dorf deshalb verlassen haben. Nachdem wir unsere Zeit tagsüber am Stand verbracht haben, konnten wir die Abende bei guter Musik und leckerem Essen ausklingen lassen. Besonders berührt hat uns die Band Bukahara, die vor ihrem Auftritt dazu aufrief, sich nicht in zwischenmenschlichen Kleinkriegen, in denen man sich leider oft so schnell verrennt, zu verlieren, sondern für den Frieden einzustehen. Eine Einstellung die auch wir vom Feministischen Dorfgeflüster verkörpern wollen.

Wir freuen uns schon auf weitere Events dieser Art!