DemoSlam beim feministischen Dorfgeflüster
Veranstaltung
VERANSTALTUNGSBERICHTE
Zwei, die unterschiedlich denken, haben viel Gesprächsstoff.
Unter diesem Motto haben sich vergangenes Wochenende sechs Slammer*innen mit der Unterstützung von zwei Trainer*innen mit unterschiedlichen feministischen Themen beschäftigt. Hier bestand keinesfalls Konsens, vielmehr haben die Slammer*innen gelernt sich gegenseitig zuzuhören, zu verstehen und die Meinung des Gegenübers auszuhalten. Nach dem zweitägigen Verständigungsworkshop in Dunningen, wurde das Ergebnis am Sonntagabend in Form eines sogenannten DemoSlams im Sportheim Beffendorf präsentiert.
Eröffnet wurde mit dem Thema "Frauenquote, ja oder nein?". Danach zeigten zwei weitere Slammer*innen mit sehr persönlichem Fotomaterial die inneren Konflikten bezüglich Rollenbildern. Auf der einen Seite der Wunsch auszubrechen, auf der anderen Seite die Erkenntnis, dass viele Aufgaben oder Verhaltensweisen aus diesen Stereotypen doch auf die eigene Persönlichkeit zutreffen. Beide Parteien haben dabei mit Unsicherheiten zu kämpfen und Angst, etwas falsch zu machen. Abgeschlossen wurde mit einer humorvollen Einlage zur Rolle in feministischem Aktivismus. Dieser startete mit der gemeinsamen Erkenntnis, dass beide Seiten beispielsweise gleiche Gehälter befürworten. Gleichzeitig gingen die Meinungen, wie und welche Verantwortung übernommen werden sollte, für diese Forderungen einzustehen, bzw. den Kampf zu unterstützen, sehr auseinander.
Pro 10-minütiger Showeinlage, gab es im Anschluss einen ca. halbstündigen Austausch mit dem Publikum, welcher genauso meinungsbunt war wie die Slammer*innen. Auch die Beiträge der Zuschauenden waren dabei sehr alltagsnah und vor allem persönlich. Die Moderation von Ivo Pietrzak schuf dafür einen besonderen Rahmen, denn von vornherein war klar kommuniziert, es geht nicht ums gewinnen, dadurch gibt es auch keine Verlierer*innen. Dies ermutigte alle Anwesenden zur aktiven Teilnahme.
Die zweistündige Veranstaltung hat Hoffnung und Mut gemacht. Sie hat gezeigt, wie man sich persönlich, alltagsnah, kreativ und unterhaltsam über gesellschaftliche Themen austauschen kann. Dabei sind keine Lager oder verhärtete Strukturen entstanden, sondern Verständnis und Mitgefühl entwickelten sich.
Die Zuschauer*innen waren sich einig, dass wir mehr über kontroverse Themen sprechen, uns zuhören und unterschiedliche Ansichten aushalten müssen
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